26. März 2023

Die Überfahrt nach Sardinien

Anfangs März verbrachte ich 14 Tage zusammen mit dem Schweizer und dem slowenischen Nationalteam ein sehr produktives und erfolgreiches Trainingslager in Sardinien. Nach Sardinien fuhren wir von Genua aus mit dem Schiff. Ein riesiger Ozeandampfer, in dessen Bauch unser Nationalteambus samt Bootsanhänger verschwand. Ehrlich, ich bin lieber mit meinem agilen Kajak auf dem Wasser unterwegs und es weht mir eine steife Brise um die Nase als mit diesem gewaltigen Schiff. Unsere Kabine war tief im Innern der Fähre und mir fehlte es an Luft und natürlichem Licht. Aber im Gegensatz zur Reise mit dem Flugzeug spielt das Gewicht des Gepäcks eine untergeordnete Rolle. Und das ist ein gewaltiger Reisevorteil für uns. Reisen wir doch immer mit unglaublich viel Equipment.

Training und Unterkunft in Sardinien

In Sardinien hatten wir eine grossartige Unterkunft, ein mittelgrosses Hotel mit sehr schönen Zimmern. Wir trainierten bei besten Wetterverhältnissen und auch der Fluss erfüllte optimal unsere Anforderungen. Verschiedene Bootsformationen wurden getestet.

Bootsposition und K2-Training

Im K4 hatten wir ein sehr gutes Gefühl. Meine Position war von Anfang an klar. Mit meiner Körpergrösse und Kraft muss ich den hintersten Platz im Kajak einnehmen. Sicherlich nicht die angenehmste Sitzposition, denn dieser Platz wird auch als Wasserschlucker betitelt. Die drei vorderen Athleten schaufeln mir mit ihren kräftigen Paddelschlägen das verdrängte Wasser mit voller Kraft ins Gesicht. Also gilt, schau nach vorne, schliesse deine Augen und vertrau auf dein Kajakgefühl für den synchronen Schlag. Im K2 gibt es verschiedene Varianten, die in Frage kommen könnten. Wir werden diese im nächsten Trainingslager weiter austesten.

Erfolg im K1 und soziale Kontakte

Der K1 lief für mich ebenfalls sehr gut. Meine Schulter war praktisch wieder völlig einsatzfähig. Die Freude nach dem Testwettkampf war riesig. Es zeigte sich: Ich bin wieder dabei. Dieses Lager war für mich sehr erfolgreich. Es zeigte mir, dass ich auf dem richtigen Weg mit meinem Trainingsansatz bin und so weiter machen kann. Mit den slowenischen Athleten hatten wir eine super Zeit und konnten zahlreiche Kontakte knüpfen. Sicherlich der Vorteil unserer digitalen Zeit, dass solche Bekanntschaften auch zuhause weiter gepflegt werden können. Man schreibt sich oder folgt dem anderen auf Instagram.

Rückkehr in die Schweiz und schulische Leistung

Nach 14 Tagen voller intensiven Trainings mit nur einem Pausentag ging es wieder zurück in die Schweiz. Am Sonntag stieg ich in Genua aus der Fähre und am Montagmorgen war ich schon wieder in meinem Lehrbetrieb am Arbeiten. Ich bin sehr froh sowohl im Betrieb wie auch in der Gewerbeschule die Toleranz für mein sportliches Engagement zu spüren. In der Schule erhielt ich meine Probe-Vertiefungsarbeit über meine Gemeinde Egnach zurück. Die Vertiefungsarbeit mussten wir im allgemeinbildenden Unterricht machen. Meine Note war im Bereich Sprache und Kommunikation, wie auch im Bereich Gesellschaft ein doppelzählender 5,8.

Kaum in meinem schweizerischen Alltag angekommen, geht es nach nur 10 Tagen wieder ins nächste Trainingslager. Dieses Mal gingen wir nach Szeged (Ungarn).