Trainingslager Portugal

27. September 2023

Selbstvertrauen gewonnen und weitere Herausforderungen gemeistert

Zurück im Kanton Thurgau hatte ich knapp ein Wochenende Zeit für die Regeneration, um wieder voller Elan im Berufsalltag starten zu können. Die drei folgenden Wochen verbrachte ich mit meinem üblichen Programm. Das heisst am Tage arbeitete ich in der Zimmerei beziehungsweise auf der Baustelle und am Abend trainierte ich in Romanshorn oder Rapperswil. Sicherlich eine strenge Zeit aber auch sehr produktiv und erfüllend. Am 24. Januar hatte ich meine Fahrprüfung und bestand diese ohne Probleme. Dieser Führerausweis ermöglicht mir neue Freiheiten.

Jetzt bin ich mobil und muss nicht mehr meine Eltern bitten, wenn die Zeit nicht reicht, um die Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Auch in der Firma durfte ich schon mit den unterschiedlichsten Baustellenfahrzeugen fahren. Natürlich war es am Anfang ein mulmiges Gefühl allein im Auto, zum Beispiel auf der Autobahn unterwegs zu sein. Ich gewöhnte mich aber sehr schnell daran.

Trainingslager in Portugal und unerwartete Rückschläge

Wie immer ist die Zeit nach einem Trainingslager auch gleichzeitig die Zeit vor einem Lager. Das nächste Trainingslager fand in Portugal in Montebelo statt. Wir flogen am 28. Februar nach Porto und wurden mit einem Shuttle in unser Hotel gebracht. Montebelo liegt ca. 1.5 Stunden vom Meer entfernt. Mich beeindruckt es immer noch sehr, dieser Klimawechsel. Zuhause trug ich Mütze und Thermojacke und in Portugal reichten T- Shirt und kurze Hosen. Die ersten Trainingstage verliefen sehr gut. Ich konnte mit einem Trainingskollegen ein Zweierboot ausprobieren und wir harmonierten in der Schlagzahl wie auch in der allgemeinen Bootsführung. Kurz gesagt: Ich fühlte mich top fit und war voll motiviert. Dann, wie aus heiterem Himmel, schmerzte meine Schulter. Anfangs waren es leichte Schmerzen, die wieder verschwanden, aber schon nach einigen Tagen konnte ich kaum mehr richtig paddeln.

Rehabilitation

Unser Kadertrainer, der gleichzeitig auch unser ausgebildeter Masseur ist, versuchte die Schulter zu lockern und zu tappen. Leider brachte diese Vorgehensweise keine Linderung. Auch ein Telefonat mit Ferndiagnose meines Sportarztes half nicht die Situation zu verbessern. Deshalb hatte ich entschieden, dass ich das Trainingslager vorzeitig beendete und zurück in die Schweiz flog. Schon in Portugal organisierte ich Termine bei meinem Arzt und meiner Physiotherapeutin, um möglichst keine Zeit zu verlieren. Mein Frust war verständlicherweise gross, denn es gab keine Anzeichen für dieses Schulterproblem.

Hypnotherapie als zusätzliche Unterstützung

Die folgenden drei Wochen verbrachte ich mit Arzt- und Physiotherapieterminen. Die Diagnose lautete: kleine Mikrorisse in der Bizepssehne und Instabilität eines kleinen schulterblattstabilisierenden Muskels. Die Therapie bestand anfänglich aus einer Woche der Schonung und anschliessendem gezieltem Training und Needling. Ich kannte diese Therapieform auch nicht und war sehr positiv überrascht über ihre Wirkung. Beim Dry Needling (DN) wird eine sterile Akkupunkturnadel gezielt in den Triggerpunkt gestochen. Es kommt zur Entspannung der verkrampften Muskulatur und zur Auflösung der Triggerpunkte. Die Durchblutung wird angeregt. Die Schmerzen lassen nach.

Der Druck, dass meine Schulter wieder voll einsatzfähig ist, war sehr gross auf mich. Gleichzeitig musste ich auch im Betrieb arbeiten und an einem überbetrieblichen Kurs in Buchs teilnehmen. Mein Alltag war deshalb sehr stressig und angespannt. Da in meiner Verwandtschaft sich jemand als Coach, Mentaltrainer und neu als Hypnosetherapeut selbständig gemacht hatte, wagte ich den Versuch und nahm sein Angebot an, mir zu helfen. Ich war überaus skeptisch, ob Hypnose etwas nützen könnte. Ich stellte mir Hypnose auch völlig falsch vor. Erst als ich den Film Einstein „Hypnose: In Trance Trauma, Phobie und Schmerzen bekämpfen“ im Schweizer Fernsehen als Podcast schaute, konnte ich mich neugierig darauf einlassen.

Nach einer Sitzung bin ich nun fähig mich selbst besser zu entspannen. Aber es braucht sicherlich noch mehrere Sitzungen, um wirklich diese Technik, „Sich selbst zu entspannen und wieder die Batterien aufzufüllen“, zu erlernen.

Rückkehr zur Normalität und gestärktes Selbstvertrauen

Nach drei Wochen Therapie und sehr eingeschränktem Training durfte ich wieder eine Woche normal trainieren. Es lief sehr gut. Mein Physiotherapeut meinte, dass meine spürbaren Schmerzen gut seien, da der Muskel am Arbeiten sei.